Transkriptionsregeln – Einfache Transkription nach Dresing & Pehl

  1. Wörtliche Transkription
    Gesagtes wird wortgetreu, aber grammatikalisch geglättet transkribiert.
    Dialekte und Umgangssprache werden hochdeutsch übertragen (z. B. „hamma“ → „haben wir“).
  2. Verständnisfördernde Korrekturen
    Grammatikfehler oder Satzabbrüche dürfen behutsam angepasst werden, um Lesbarkeit zu verbessern – inhaltliche Bedeutung bleibt erhalten.
  3. Auslassungen
    Wiederholungen, Füllwörter („äh“, „hm“, „also“, „ja“, „ne“) können weggelassen werden, wenn sie inhaltlich bedeutungslos sind.
    Unverständliche Passagen werden mit (unverständlich) oder (…) markiert.
  4. Betonungen und Pausen
    Keine Markierung von Betonung, Intonation oder Sprechpausen. Diese bleiben unberücksichtigt.
  5. Nicht-verbale Kommunikation
    Nicht relevant – Mimik, Gestik, Lachen oder Husten werden nicht transkribiert.
  6. Satzzeichen
    Verwende normale Zeichensetzung zur Strukturierung (Punkt, Komma, Fragezeichen).
    Satzabbrüche oder unfertige Sätze mit drei Punkten kennzeichnen.
  7. Interviewer*innen und Befragte
    Sprecherwechsel wird durch Initialen oder Kürzel (z. B. I: für Interviewer, B: für Befragter) kenntlich gemacht.
  8. Zeitangaben & Timestamps (optional)
    Nur bei Bedarf: Zeitmarken in eckigen Klammern einfügen, z. B. [00:03:15]
  9. Anonymisierung
    Klarnamen und sensible Daten werden durch Platzhalter in eckigen Klammern ersetzt, z. B. [Name], [Firma], [Ort].
📝 Beispiel für einfache Transkription:
		  I: Wie war Ihr erster Eindruck vom Workshop?
		  B: Also ich fand das ganz spannend. Am Anfang war ich ein bisschen skeptisch, aber 
		  das hat sich schnell gelegt.
			  

Transkriptionsregeln – Erweiterte Transkription nach Dresing & Pehl

  1. Wörtliche Transkription
    Wortgetreu, inklusive grammatikalischer Fehler, Versprecher, Wiederholungen.
    Keine Glättung von Dialekt oder Umgangssprache – gesprochen wird geschrieben.
  2. Paralinguistik (nichtsprachliche Merkmale)
    • Pausen: (.) kurze Pause (unter 1 Sek.), (2) längere Pause (in Sekunden)
    • Lachen: ((lacht)), ((lacht leise)), ((alle lachen))
    • Betonung: GROSSBUCHSTABEN
    • Sprechweise: ((zögerlich)), ((ironisch)), ((flüstert))
    • Unvollständige Wörter: mit Bindestrich z. B. ge-
  3. Nicht-verbal verständliches Verhalten
    Wichtige nicht-sprachliche Äußerungen wie ((hustet)), ((klopft auf Tisch))
  4. Unverständliche Stellen
    (unv.) für unverständliche Wörter, ((unverständlich, 3 Sek.)) bei längeren Passagen
  5. Interviewer*innen und Befragte
    Kürzel wie I: (Interviewer), B: (Befragter) oder Initialen wie T1:, T2:
  6. Satzzeichen
    Normale Zeichensetzung nur zur besseren Lesbarkeit. Kein künstliches Glätten.
  7. Anonymisierung
    Platzhalter wie [Name], [Ort], [Firma]
  8. Zeitangaben (optional)
    Bei Bedarf in eckigen Klammern: [00:05:22]
📝 Beispiel für erweiterte Transkription:
		  I: Und wie haben Sie sich dabei gefühlt?
		  B: Also ich war ((lacht kurz)) ehrlich gesagt total ÜBERRASCHT (.) ähm (2) 
		  ich dachte zuerst: "Das kann doch nicht sein!"